Kategorie: DEUTSCH

2023 – Die 3er Jahrgänge in jedem Jahrzehnt haben stets überzeugt

Am Montag, dem 23. Oktober, war die Ernte des Jahrgangs 2023 bereits Geschichte – und was für eine! Der Regen im August hat unseren Riesling-Weinbergen so gut getan, dass wir eine hervorragende Ernte einbringen konnten.

Doch kurz eins nach dem anderen: Der Winter 2022/2023 war sehr mild und feucht. Diese Witterung bestimmte auch das zeitige Frühjahr. Dank der im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren angestiegenen Bodenfeuchtigkeit blickten wir optimistisch auf den neuen Vegetationskreislauf, war doch ein mangelnder Wasservorrat in der Erde fürs Erste vorbei, so dass die Reben problemlos austreiben konnten. Verschont von Spätfrösten setzte dieser Austrieb Ende April ein. Das warme, bisweilen heiße und trockene Wetter in Mai und Juni sorgte für ein zügiges Wachstum der Laubwände und der Traubengescheine, gefolgt von einer Bilderbuchblüte ab der 2. Juniwoche,
die binnen 10 Tagen auch abgeschlossen war. Damit waren die Voraussetzungen für einen quantitativ und qualitativ guten Weinjahrgang gegeben.

Der anhaltende Sonnenschein machte den Frühsommer zum heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
im Jahre 1881. Um die heranwachsenden Trauben gegen Sonnenbrand abzuhärten, führten wir kurz nach der Blüte eine Entlaubung der Traubenzone durch. Die Kehrseite der Schönwettermedaille: Trockenstress drohte die frisch gepflanzten, jungen Weinberge zu schädigen. Wir mussten diese Parzellen künstlich bewässern.Die alten, tief wurzelnden Ertragsanlagen hingegen haben die Rekordhitze problemlos weggesteckt.

Gegen Ende Juli wechselte das Wetter. Durchgehend ergiebige Regenfälle im August lösten einen Wachstums- und Reifeschub aus, der bei früh reifenden Rebsorten (z.B. Burgunder) zu Fäulnis-problemen führte, was eine zeitige und rasche Lese mit sehr viel Handselektion geschädigter Trauben notwendig werden ließ. Für die spät reifenden Rieslingtrauben in den Schiefersteilhanglagen war diese Witterung hingegen ein Segen: die Beeren quollen auf und die Mostgewichte nahmen tagtäglich zu. Die Witterung im September mit sonnigen, warmen Tagen und kühlen Nächten schuf beste Voraussetzungen für die Aromabildung der heranreifenden Trauben.
Wir begannen Mitte September mit der Rieslinglese, um gesunde Trauben für alkoholarme Kabinett-Weine zu ernten. Es folgte die Lese der Trauben für trockene und feinherbe Basisweine sowie der anspruchsvollen, trockenen Lagenweine „Alte Reben“ und „Große Gewächse“. Zu guter Letzt brachten wir reife Trauben für fruchtige Spät- und Ausleseweine ein, begleitet von einer mühevollen und peniblen Selektion edelreifer Botrytis- Beeren für die absoluten Rieslingspitzen „Beeren- und Trockenbeerenauslese“.

Die qualitative Einordnung des Jahrgangs 2023 ist einfach. Seit Kriegsende haben alle 3er Jahrgänge eines Jahrzehnts überdurchschnittlich gute, teilweise herausragend exzellente Weine wachsen lassen: der Ausnahme-Jahrgang 1953; der stahlige, robuste Jahrgang 1963, der elegante Jahrgang 1973, der Spitzenjahrgang 1983,
der elegante und komplexe Jahrgang 1993, der superheiße Sonnenjahrgang 2003 sowie der hochkonzentrierte Jahrgang 2013.

Bis zur Abfüllung des neuen Jahrgangs „vertrösten“ wir Sie mit Weinen der Jahrgänge 2022 und 2021, die sowohl Ihnen, unseren verehrten Kundinnen und Kunden, als auch der nationalen und internationalen Weinkritik gefallen haben: Der Weinführer „Vinum“ zeichnet die Wehlener Sonnenuhr Auslese***, Fass 42, 2022
als Deutschlands jahrgangsbeste Riesling Auslese aus und der „Feinschmecker“ wählte vor Jahresfrist den Graacher Dompropst Alte Reben, 2021, unter die fünf besten trocken Rieslinge des Landes.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen friedvolle Fest– und Feiertage sowie ein gutes Neues Jahr!

Dr. Dirk und Constantin Richter

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Erdener Treppchen

„Per aspera ad astra“, vielleicht nirgendwo versinnbildlicht diese Redewendung die Arbeit in den Weinbergen besser als im Erdener Treppchen. Eng an steile Felsen schmiegen sich hier die Weinberge und sind so steil, dass sie nur durch eine kleine, in den Berg getriebene, Treppe zu erreichen sind. Doch die Mühen werden belohnt. Der eisenhaltige, rote Schieferboden bringt rassige und sehr komplexe Weine hervor, die durch ihre intensive, fast würzige, Mineralität überzeugen. So führt der Weg zu den Sternen wahrlich über raue Pfade.

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Wehlener Sonnenuhr

Eingerahmtvon schroffen Felsen liegt die Sonnenuhr, der die umliegenden Weinberge ihren Namen verdanken. In diesem sehr steilen Weinberg dominiert der typische Blauschiefer der Moselhänge. Aufgrund seiner steinig, flachgründigen Natur ist dieser frisch verwitternde Tonschieferboden sehr gut durchlüftet und gibt den Reben optimale Wachstumsbedingungen. Die Ausrichtung der steilen Hänge liegt in süd-/südwestlicher Richtung. Diese Exposition begünstigt eine optimale Sonneneinstrahlung.
Die Wasserversorgung wird durch das bewaldete Plateau über den Weinbergen sichergestellt. Die Weine dieser Lage überzeugen durch ihren eleganten Charakter, bestehend aus einer Kombination von reifen gelben Früchten und einer kräftigen Mineralität.

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Graacher Dompropst und Himmelreich

Wie bei vielen anderen Weinlagen an der Mosel lässt sich auch in Graach der ursprüngliche Haupteigentümer der Weinberge an der Namensgebung erkennen. Bis zur Säkularisation des Kirchenbesitzes im Jahre 1803 befand sich ein Großteil der Gemarkung in Händen des Bischofs von Trier. So war der Zinsertrag der Weinberge aus dem Herzstück der Graacher Weinberge, dem besten Teil der Weinberge oder im Vergleich zum Burgund die „Grand Cru Lage“, für den Propst des Trierer Domes bestimmt, daher der Name „Dompropst“. Der Name „Himmelreich“ lässt sich auf die Verbindung von Kirche und der Hoffnung der Winzer auf „himmelsgleiche“ Tropfen zurückführen.
Der in südwestlicher Expostition gelegene Steilhang von Graach schließt sich direkt an die Wehlener Sonnenuhr an, hat jedoch einen erheblich tiefgründigeren und kräftigeren Boden. Obwohl auch hier Blauschiefer vorherrscht, sind die Graacher Weine oft kräftiger und breitschultriger als ihre Nachbarn. Dies liegt am vergleichsweise hohen Tonanteil und der damit verbunden alluvialen Stein- und Flußkiesel. Neben Zitrusnoten dominieren oft kräutrige, florale Noten, sowie komplexe Mineralität von Schiefer und Feuerstein

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Mülheimer Sonnenlay

Die Mülheimer Sonnenlay ist unsere Hauslage am ehemaligen Umlaufberg der Mosel, südlich von Mülheim gelegen. Der Name Sonnenlay setzt sich zusammen aus Sonne und Lay, dem moselfränkischen Wort für Schiefer. Damit wären auch schon die Hauptcharakteristika dieser Weinlage eingegrenzt; in westlicher Ausrichtung gelegen, verfügen die teilweise extrem steilen Weinberge über einen skelettreichen Schieferboden der durch den ehemaligen Flusslauf der Mosel mit Sand, Steinen und Lehm angereichert ist. Dieser Boden verbindet typische Schiefermineralität mit elegante Frucht.
Aus der Lage Mülheimer Sonnenlay stammen auch die Trauben für unseren Lagensekt. Die Weine aus der Mülheimer Sonnenlay wurden in den 1920er und 1930er Jahren in den luxuriösen Restaurants der Zeppeline auf ihren Atlantiküberquerungen serviert. Aufgrund dieser Tatsache werden heute noch Weine dieser Lage weltweit als „Zeppelinwein“ vermarktet, ausgestattet mit dem Orginaletikett aus den 1920er Jahren, das der Bauhauskünstler Hans Schlösser entworfen hat.

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Helenenkloster

Die knapp 1ha große Lage Mülheimer Helenenkloster befindet sich im Alleinbesitz unseres Weingutes. Die Ursprünge des Weinberges gehen auf ein mittelalterliches Kloster zurück, dessen Fundamente noch heute teilweise unter dem Weinberg liegen. Das Helenenkloster befindet sich auf einem Hügel am Ortsrand, von dem aus das ganze Moseltal überblickt werden kann. Genau an dieser Stelle begegnete unser Vorfahr Franz Ludwig Niessen im November 1813 dem geschlagenen Kaiser Napoleon I., der sich nach der Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig auf dem Rückzug über die Mosel in die Eifel-Ardennen befand. Durch eine Zahlung von 3000 Goldtalern bewahrte Niessen Mülheim und die Grafschaft Veldenz vor der Plünderung durch Napoleons verbliebenen Truppenresten. Der Weinberg selbst liegt in südwestlicher Ausrichtung und ist im Vergleich zu den Steilstlagen in Wehlen, Graach oder Brauneberg eher sanft ansteigend. Auch verfügt er über einen sehr tiefgründigen Schieferboden mit einem hohen Anteil an Lehm und Feinerde. Durch diesen Boden gedeihen hier besonders kräftige und ausdauernde Reben, die es uns ermöglichen, hier regelmäßig unseren Riesling Eiswein zu ernten, da die Trauben sehr lange gesund und widerstandsfähig bleiben.

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Brauneberger Juffer

Der Brauneberg gehört zu den bekanntesten Weinbergen der Mosel und genießt weltweiten Ruf. Der Name Juffer leitet sich von dem ehemaligen Besitz eines Nonnenklosters ab, das dort umfangreiche Besitzungen hatte. Die Einzellage Juffer-Sonnenuhr umfasst das Herzstück des Berges, wo inmitten von Felsen um eine Sonnenuhr herum die besten Parzellen liegen. Der Brauneberg mit einer Steigung von bis zu 80% liegt in südlicher Exposition parallel zum Flusslauf. Der Boden besteht aus blaugrauen Devonschiefer mit sehr hohem Steinanteil, sowie Einschlüssen von Eisenmineralien, die den Berg im Winter braun erscheinen lassen.
Daher der Name: Brauneberg. Der Besitzanteil unseres Weingutes im Brauneberg geht bis auf das Jahr 1643 zurück; durch einen Kaufvertrag vom 17. April 1643 ist der Erwerb einer Parzelle belegt. Die Weine des Braunebergs bestechen durch ihre Eleganz und die klar definierten Aromen von Zitrusfrüchten, weißen Pfirsichen und reifen gelben Früchten. Neben diesen opulenten Fruchtaromen sorgt der Eisenanteil im Boden für Würze und lebhafte Mineralität des Weines.

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Veldenzer Eisenberg

Der Veldenzer Elisenberg umfasst den Weinberg, der unserem Vorfahren Franz Ludwig Niessen, dem Großvater von Max Ferd. Richter, von der Bevölkerung der Grafschaft geschenkt wurde, nachdem dieser die Bedrohung durch Napoleon I. abwehren konnte. Benannt ist der Weinberg nach der früh verstorbenen Königin Luise von Preußen; aus Luisen‘s Weinberg wurde mit der Zeit Elisenberg. Der in süd-südwestlicher Exposition gelegene Weinberg verfügt über ein besonderes Mikroklima und einen einzigartigen Boden mit hohem Quarzitanteil, der zu einem ganz besonderen Weinstil beiträgt. In den Weinen aus dem Elisenberg dominieren Aromen von roten Beerenfrüchten, wie Himbeeren, Brombeeren und Schwarze Johannisbeeren und bilden zusammen mit der komplexen Säurestruktur sehr verspielte und langlebige Weine. Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts genießen Weine aus dem Elisenberg hohes internationales Ansehen, und die Lage Elisenberg(er) wird in einem Atemzug mit den anderen großen Lagen der Mosel wie Brauneberg, Piesporter Goldtröpfchen, Wehlener Sonnenuhr oder Scharzhofberger genannt. Auch wurde unserem Betrieb bis heute mehrfach die Ehre zuteil, Weine aus diesem Weinberg an das englische Königshaus zu liefern.

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Presse

Das wahrhaft größte Kapital des Mülheimer Weingutes liegt in den Wienbergen mit ihren Alten Reben. So wurde etwa ein Teil der Rebanlage in der Wehlener Sonnenuhr bereits im Jahr 1890 gepflanzt und ist somit gute 130 Jahre alt. Andere Parzellen sind mit 80 bis 90 Jahre alten Rebstöcken bepflanzt.
Die Bedeutung dieser großartigen Altbestände wird uns Jahr um Jahr zunehmend gewahr, auch weil Hitze und Trockenheit mehr und mehr zum Altag der Rebe im Weinberg gehören. Und da zeigt es sich später im Wein, ob sie gegen diese Unbilden der Natur gewappnet ist. Es ist einfach so, und die Probe der 2022er Weine des Gutes zeigt es beeindruckend: Die Weine aus Alten Reben haben ein viel intensiveres, differenziertes Geschmacksbild bereit und sind zudem eindeutig haltbarer. Die Lagentypik wird sogar im rest- und edelsüßen Segment perfekt abgebildet. Der Höhepunkt waren in diesem die zwei Sonnenuhr- Auslesen mit ihrem schwebenden Säurespiel, die Brauneberger Juffer-Sonnenuhr und die Wehlener Sonnenuhr. Überaus beeindruckend und völlig zu Recht in unserer Liste der Spitzenweine gelandet. (Vinum WeinGuide Deutschland 2024)

1. Platz Bester Riesling des Jahres (Auslese) 99 Punkte 2022 Wehlener Sonnenuhr Riesling Auslese*** -42-
„Feinste exotische Frucht mit Mango und etwas Maracuja, schwebende Balance von Süße und Säure, sublim klares und ewig langes Finish.“ (Vinum Weinguide Deutschland 2024)

Jahrgangsberichte

Hier können Sie unsere Jahrgangsberichte im PDF Format herunterladen. Klicken Sie dazu einfach auf folgende Links:

JAHRGANGSBERICHT 2013
JAHRGANGSBERICHT 2014
JAHRGANGSBERICHT 2015
JAHRGANGSBERICHT 2016
JAHRGANGSBERICHT 2017
JAHRGANGSBERICHT 2018
JAHRGANGSBERICHT 2019
JAHRGANGSBERICHT 2020
JAHRGANGSBERICHT 2021
JAHRGANGSBERICHT 2022
JAHRGANGSBERICHT 2023

 

 


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